Japanische Schriftzeichen

Japanische Schriftzeichen

Veröffentlicht in Übersetzung Allgemeines am 12/02/2021

Wer Japanisch lernen will, sollte am besten mit der Schrift beginnen. Diese umfasst insgesamt drei unterschiedliche Schriftarten. Um es genauer auszudrücken, besteht sie aus den zwei japanischen Silbenalphabeten Hiragana und Katakana und den aus dem Chinesischen übernommenen Schriftzeichen Kanji. Diese verschiedenen Schriftarten sind funktional gleichberechtigt und werden auch alle verwendet, jedoch haben sie unterschiedliche Funktionen.

Die Silbenschrift Hiragana

Die Silbenschrift Hiragana besteht aus 46 Zeichen. Ein Zeichen stellt dabei jeweils eine Silbe dar, also entweder einen Vokal (a, e, i, o, u) oder einen Konsonanten in Verbindung mit einem Vokal (z. B. ka, so, te, hi, usw.). Außerdem gibt es noch ein Zeichen für den Konsonanten n. In der Regel wird Hiragana für grammatikalische Formen verwendet. So ist diese Schriftart die erste, die japanische Kinder und Studierende lernen. Hiragana kommt jedoch auch in Alltagstexten vor, wo sie für Prä- und Suffixe verwendet wird oder auch für grammatikalische Partikel. Auch wird diese Schriftart verwendet, wenn es für das Wort entweder kein Kanji gibt oder das Kanji so selten vorkommt, dass man stattdessen, aus Rücksicht auf die Leser und für ein besseres Verständnis, das Wort in Hiragana schreibt.

Die Silbenschrift Katakana

Die Silbenschrift Katakana besteht ebenfalls aus 46 Zeichen und beinhaltet dieselben Laute wie Hiragana. Der Unterschied ist jedoch der, dass Katakana nur für Fremd- und Lehnwörter aus dem Ausland sowie ausländische Namen und Ländernamen verwendet wird. So wird beispielsweise das Wort Deutschland (ドイツ, doitsu), oder der englische Name Miller (ミラー, Mira) in Katakana geschrieben.

Wie bereits erwähnt, bestehen Hiragana und Katakana aus jeweils 46 Zeichen, doch kann die Silbenauswahl beider Schriftarten durch zwei diakritische Zeichen noch erweitert werden. Zum einen können die k-, s-, t- und h-Silbenreihe mithilfe von sogenannten dakuten (゙) stimmhaft gemacht werden. Das heißt, k wird zu g, s wird zu z, t wird zu d und h wird zu b. Ein kleines Beispiel: Die Silbe ka (か) wird mit dem dakuten zu ga (が). Bei der h-Silbenreihe kann zusätzlich mithilfe des sogenannten handakuten (゚) das h in ein p umgewandelt werden. Dabei wird also beispielsweise die Silbe ho (ほ) zu po (ぽ).

Die Schriftart Kanji

Bei der dritten Schriftart Kanji handelt es sich um Schriftzeichen, die ihren Ursprung im Chinesischen haben. Im Japanischen verwendet man Kanji für das Schreiben von Nomen, Verben, Adjektiven und japanischen Namen. Insgesamt gibt es mehr als 50.000 Kanji, die meisten werden jedoch gar nicht gebraucht. Ein gebildeter Japaner beherrscht, zumindest passiv, in der Regel um die 5000 Kanji. Dies ist besonders wichtig für das Lesen und Schreiben literarischer Texte. Auch Zahlen werden in Kanji geschrieben, sie können allerdings auch unter Verwendung arabischer Ziffern geschrieben werden.

Die Schriftart Romaji

Zum Schluss sollte noch erwähnt werden, dass es im Japanischen auch die Schriftart Romaji gibt, bei der es sich um das lateinische Alphabet handelt. Diese wird hauptsächlich im Marketing benutzt. Dadurch soll Japanisch nämlich modern auf dem internationalen Markt wirken. Außerdem wird Romaji für die Beschriftung japanischer Schilder verwendet, um es für Touristen und Ausländer einfacher zu machen, sich in japanischen Städten oder auf Bahnhöfen zurecht zu finden. Auch in modernen Berufsfeldern wie der Naturwissenschaft oder Technik werden Fachbegriffe nicht selten in lateinischer Schrift geschrieben.