Übersetzungen durch Native Speaker

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Übersetzungen durch Native Speaker

Veröffentlicht in

Übersetzungsbüro Connect Translations Austria GmbH

am 04/03/2020

Das Übersetzungsgewerbe ist eines der ältesten der Welt. Fast genauso alt ist die Frage, was eine gute Übersetzung ausmacht. Ganz klar, denkt man sich: runde Formulierungen, makellose Grammatik sowie passende Lexik! Und niemand scheint besser in der Lage zu sein, diese Kriterien zu erfüllen, als ein Native Speaker, der mit der Zielsprache aufgewachsen ist – ist doch eindeutig!

Oder vielleicht doch nicht? Rudern wir einige Schritte zurück, fällt nämlich auf: Bevor in der Zielsprache formuliert werden kann, muss eine wesentliche Grundbedingung erfüllt sein – tiefgehendes Verständnis des Ausgangstextes und damit auch der Ausgangsprache & -kultur. Und das ist selbst bei Native Speakern der Zielsprache mit den schönsten Formulierungsvorschlägen keine Selbstverständlichkeit, sitzt doch in diesem Punkt jemand anderer am längeren Ast. Ein Native Speaker der Ausgangssprache nämlich, der Sprache und Codes seiner Heimatkultur mit der Muttermilch aufgesogen hat.

Native Speaker oder nicht Native Speaker?

An dieser Frage scheiden sich seit Anbeginn der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Translation die Geister. In den meisten Fällen ziehen beim Abwägen des Für und Wider beider Positionen Verfechter des sogenannten „Muttersprachenprinzips“, das Übersetzungen von Native Speakern der Zielsprache vorsieht, siegreich vom Platz. Auch viele Übersetzungsbüros setzen auf das „Muttersprachenprinzip“ und lassen Übersetzungen ausschließlich von akademisch ausgebildeten Übersetzern durchführen, die in die eigene Muttersprache arbeiten.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

Doch genau hier liegt die Krux begraben: Muttersprachliche Kenntnis der Zielsprache alleine reicht nicht aus. Diese muss über viele Jahre hinweg im Zuge eines translations- bzw. sprachwissenschaftlichen Studiums vertieft und verfeinert werden. Denn nur im Zuge einer fachlich relevanten Ausbildung lernt man, instinktiv getroffene Entscheidungen zu reflektieren und diese anders als lediglich mit dem „Bauchgefühl“ zu begründen. Dies ist im Übersetzungsprozess unerlässlich, muss doch jede Entscheidung für oder gegen eine Formulierung oder einen Terminus bewusst und aus gutem, belegbarem Grund getroffen werden.

Was sich ein Native Speaker in seiner Erstsprache mühsam erarbeiten muss, steht für jemanden, der dieselbe Sprache als Zweitsprache erlernt, ganz am Beginn und geht ihm deshalb in Fleisch und Blut über. Außerdem wird man in einer Zweitsprache mit geringerer Wahrscheinlichkeit von seinem Stolz davon abgehalten, bei Unsicherheiten im Wörterbuch nachzuschlagen bzw. Recherchen anzustellen, was bei Native Speakern durchaus vorkommen kann.

Hinzu kommt, dass besonders bei hochfachlichen Texten Sprache verwendet wird, die weit über die Kompetenz selbst eines Native Speakers ohne relevante Ausbildung und Erfahrung hinausgeht. Dass jemand in Österreich aufgewachsen ist, bedeutet noch lange nicht, dass er / sie etwa mit den Feinheiten der Rechtssprache oder den Details der medizinischen Terminologie vertraut ist. In dieser Hinsicht sind Native Speaker ihren zweitsprachlichen Kollegen nur insoweit überlegen, als ihnen die zugrundeliegenden Systeme in ihrer Heimatkultur eventuell vertrauter sind. Die Fachterminologie selbst müssen sich jedoch Erst- wie Zweitsprachler in mühevoller Kleinstarbeit aneignen.

Doch apropos Kulturkenntnis: Dieses Argument lässt sich im Umkehrschluss natürlich genauso auf Nicht-Native Speaker der Zielsprache anwenden. Ein spanischer Text zum Bespiel, der vor Kulturspezifik nur so strotzt und österreichische Übersetzer trotz exzellenter Spanischkenntnisse zur Verzweiflung treiben würde, bereitet Native Speakern des Spanischen keinerlei Probleme.

Vor diesem Hintergrund scheint es, als wären Menschen, die mit zwei oder gar mehr Erstsprachen aufgewachsen sind, die geborenen Übersetzer. Doch auch dies ist ein Trugschluss. Die bisher genannten Argumente greifen auch hier: ohne entsprechende Ausbildung keine Übersetzungskompetenz. Und um den Erwerb der Fachterminologie kommen auch jene glücklichen Individuen nicht herum, die in den Genuss zweier oder mehrerer Erstsprachen gekommen sind. Außerdem sind die allerwenigsten zwei- oder mehrsprachig Aufgewachsenen symmetrisch zwei- oder mehrsprachig, wie es im Fachjargon heißt. Durchwegs werden die unterschiedlichen Sprachen für unterschiedliche Lebensbereiche verwendet, was dazu führt, dass nicht für alle Konzepte stets eine Entsprechung in der jeweils anderen Sprache parat liegt.

The Best of Both Worlds – Native Speaker trifft Native Speaker

In der Praxis machen sich Übersetzungsbüros die Vorteile beider Seiten zunutze. Oftmals werden Übersetzungen von einem akademisch ausgebildeten, erfahrenen Übersetzer, der mit der Zielsprache aufgewachsen ist und die Ausgangssprache ausgezeichnet beherrscht, durchgeführt und im Anschluss von einem Native Speaker der Ausgangssprache auf inhaltliche Korrektheit überprüft. Bei besonders fachlichen Texten werden darüber hinaus oftmals fachliche Prüfer zurate gezogen, die den Übersetzer bei der Auswahl der richtigen Fachterminologie unterstützen. Freiberuflich tätige Übersetzer unterschiedlicher Erstsprachen bilden zudem oft Tandems oder kleine Gruppen, die sich dann bei kniffligen Übersetzungen oder mit Revisionen gegenseitig unter die Arme greifen. So nutzen Einzelübersetzer wie auch Übersetzungsbüros das Potenzial von Sprachexperten verschiedenster Hintergründe, um ihren Kunden sprachlich wie inhaltlich hieb- & stichfeste Texte bieten zu können.